Das 1967 von Johann Baptist Lenz (1922-2007) aus Kalkstein gefertigte Tabernakel verbindet zwei biblische Begebenheiten miteinander: den brennenden Dornbusch (Ex 3) und das Weinstock-Gleichnis (Joh 15), also Altes und Neues Testament.
Im brennenden Dornbusch gibt Gott sich dem Mose zu erkennen und beauftragt ihn damit, das Gottesvolk Israel aus der Sklaverei Ägyptens herauszuführen. Diese Begegnung ereignet sich mitten im Alltag des Mose. Als Mose sich dem brennenden Dornbusch neugierig nähert, spricht Gott ihn an und erklärt den Ort, an dem Mose steht, als heiligen Boden.
Beim letzten Mahl Jesu mit seinen Jüngern spricht Jesus die persönliche Verbundenheit mit ihm im Bild eines Weinstocks an. So wie die Reben ohne Verbindung zum Weinstock nicht gedeihen können, so Christen nicht ohne Verbindung zu Jesus Christus.
Das im Tabernakel aufbewahrte eucharistische Brot, der Leib Christi, verkörpert nicht nur seine Gegenwart in dieser Kirche, sondern erinnert im Doppelbild des Tabernakels, dass Gott uns im tagtäglichen Leben und Arbeiten ansprechen kann und das dort, wo wir uns gerade im Leben befinden, „heiliger Boden“ ist, auf dem wir Gott erfahren können. Unabhängig von Christus, in dem Gott Mensch geworden ist und unter gelebt hat, können wir weder leben noch Frucht bringen.